Experten prognostizieren Versorgungslücke von 40 Prozent
Weil den Menschen im Alter immer mehr Geld fehlt, sollten sie früh mit der Vorsorge beginnen.
Jedoch braucht Ruhestandsplanung auch Pflege. Am besten gelingt das mit einer guten Finanzplanung. Um deren Nutzen aufzuzeigen, findet heute der internationale World Financial Planning Day statt.
Frankfurt/Main, 03. Oktober 2018 - In den kommenden Jahren wird die Versorgungslücke der Menschen hierzulande dramatisch wachsen. Das hat das Institut für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP) errechnet. Bis 2040 dürften demnach rund 40 Prozent fehlen, bei Selbständigen und Freiberuflern werden es in der Regel noch mehr sein. Und diese Lebensstandardlücke, warnen die IVFP-Experten, ist nicht nur zu Ruhestandsbeginn vorhanden, sondern lebenslänglich. "Die gute Nachricht aber ist, dass sich mit privater Vorsorge im Rahmen einer langfristig ausgerichteten Finanzplanung schon eine bessere Grundlage für die Rente schaffen lässt", macht Professor Dr. Rolf Times, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland), klar. "Wichtig ist nur, dass man frühzeitig mit der Vorsorge beginnt." Wertvolle Hilfestellung können dabei die vom FPSB zertifizierten CFP®-Professionals, professionelle Finanzplaner, leisten. Um den Nutzen einer guten Finanzplanung herauszustellen, findet heute, am 03. Oktober, im Rahmen des IOSCO Investor Week der vom internationalen Dachverband der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER ®-Professionals organisierte World Financial Planning Day statt.
„Das Hauptproblem der Ruhestandsplanung ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, welche Ausgaben sie als Rentner tatsächlich haben werden“, berichtet Prof. Tilmes aus der Beratungspraxis. Und weil die Verbraucher diesen Bedarf unterschätzen, sorgen sie schlecht vor. Die Global-Investor-Studie der Investmentgesellschaft Schroders brachte dazu bemerkenswerte Ergebnisse zutage. Demnach schätzen die hierzulande Befragten, dass sie 38 Prozent ihrer Alterseinkünfte für Lebenshaltungskosten wie Wohnen, Essen und Kleidung ausgeben werden. Tatsächlich liegt dieser Wert aber höher, nämlich bei fast der Hälfte der Ruhestandsbezüge.
„Ein professionell erstellter Finanzplan kann dem verunsicherten Verbraucher helfen, entsprechende Defizite in der Ruhestandsplanung aufzudecken“, empfiehlt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute/EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Nur solch ein genauer Fahrplan mit einer umfassenden Vermögens- und Rentenübersicht schafft die Voraussetzung, seinen lang ersehnten Ruhestand zufrieden und in finanzieller Freiheit genießen zu können.
„Je komplexer das Vermögen und je unsicherer die Einkommenssituation, desto schneller ist eine Aktualisierung der Finanzplanung sinnvoll“, sagt der FPSB-Vorstand. Besonders dann, wenn sich Veränderungen im privaten Bereich, wie eine neue Familiensituation, ergeben, sollte die Planung zügig angepasst werden.
Die „Checkliste Ruhestandsplanung“ soll Verbraucher dabei unterstützen, sich rechtzeitig finanziell auf den Lebensabend vorzubereiten.
Folgende Punkte sollten der Reihe nach abgearbeitet werden. Am besten mit Unterstützung eines professionellen Finanzplaners:
An erster Stelle steht der Kassensturz. Welche monatlichen Einkünfte stehen nach heutigem Stand im Alter bereits zur Verfügung? Wie hoch ist der Rentenanspruch? Was kommt aus der betrieblichen Altersvorsorge dazu?
Anschließend sollten die Einnahmen mit den voraussichtlichen Ausgaben im Alter verglichen werden. Was fällt an Kosten für Wohnen, Lebenshaltung, Mobilität, Konsum, Hobbys etc. an? Gilt es weitere Ausgaben wie Unterhalt oder laufende Verpflichtungen zu berücksichtigen? Inwieweit soll das Thema Pflegerisiko berücksichtigt werden?
Ergibt sich aus diesem Abgleich eine Versorgungslücke, so sollte man anhand der im Folgenden erläuterten Schritte prüfen, welche Zusatzvorsorge in Frage kommt.
Zunächst erfolgt eine Berechnung, welches individuell notwendige Ruhestandsvermögen aufgebaut werden muss, um bis ins hohe Alter inflationsbereinigt ausreichend versorgt zu sein, und welche individuell notwendige Rendite nach Steuern folglich erzielt werden sollte.
Anschließend sollte berechnet werden, mit welcher individuell notwendigen Sparrate kalkuliert werden muss und welche Produkte in Frage kommen. Außerdem interessant: Welche staatlichen Förderungen können Sie für Ihre Ruhestandsplanung erhalten? Und welche möglichen Steuervorteile gibt es?
Nicht vergessen werden darf der Schutz gegen biometrische Risiken wie Berufsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit.
Zu guter Letzt muss der erarbeitete Finanzplan regelmäßig auf den Prüfstand. Was hat sich verändert, welche Verträge sind eventuell ausgelaufen, was muss angepasst werden?
Professionelle Finanzplaner helfen weiter
Wie groß auch immer die Versorgungslücke sein mag, alle wichtigen Fragen und Herausforderungen rund um das Thema Ruhestandsplanung können mit Hilfe professioneller Finanzplaner, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals, frühzeitig erkannt und gelöst werden. Anhand einer umfassenden Analyse der derzeitigen Vermögenssituation und einer Liquiditätsrechnung überprüfen die Finanzplaner die einzelnen Vermögensbestandteile auf ihre Sinnhaftigkeit und decken eventuelle Versorgungslücken auf.